Solarthermieanlage

Greifswalds Solarthermieanlage am Helmshäger Berg ist ein innovatives KWK-Projekt in Deutschland.  "Innovativ" im Sinne des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWKG) enthält die Kombination einer hocheffizienten KWK-Anlage mit Power-to-Heat und einem Wärmeerzeuger auf Basis Regenerativer Energien - in unserem Fall -Solarthermie.

1. Ausbaustufe

Die  erste Ausbaustufe umfasst den Bau eines iKWK-Systems, bestehend aus einer der größten Solarthermieanlagen Deutschlands mit ca. 4 Hektar Baufläche, einem Elektrodenkessel zur Umwandlung von perspektivisch regenerativen (Überschuss-) Strom in Wärme sowie aus einem neuen Blockheizkraftwerk zum Erhalt der KWK-Leistung. Parallel dazu läuft die Planung eines ca. 6.000 m³ großen Wärmespeichers, welcher den bereits vorhandenen Wärmespeicher ergänzt und die Integration erneuerbarer Wärmerzeuger ermöglicht. Die Inbetriebnahme des iKWK-Systems sowie des Wärmespeichers wird im Jahr 2022 erfolgen.

Solarthermieanlage basiert auf Vakuumröhrentechnologie

Die feierliche Inbetriebnahme  der Solarthermieanlage am Helmshäger Berg fand am 15. September 2022 statt. Nach dem zuvor erfolgreichen Probebetrieb wurde das derzeit größte Solarthermiefeld in den Dauerbetrieb überführt. Die etwa 4 Hektar große Solarthermieanlage besteht aus Vakuumröhren-Kollektoren. Gegenüber Flachkollektoren wird im Jahresverlauf ein höherer Nutzungsgrad und demzufolge Jahresertrag erwartet. Die Solarthermieanlage ist für die Erzeugung von etwa 8 GWh/ Jahr ausgelegt, dies entspricht einem Wärmeanteil von >3% der gesamten Wärmeerzeugung im Stadtgebiet. Die thermische Leistung der Solarthermieanlage liegt an Sommertagen bei ca. 11 MW und deckt damit die Grundlast ab. Überschüsse werden mittels Wärmespeicher zwischengepuffert und bedarfsgerecht, d.h. zeitlich entkoppelt bereitgestellt. Die Anlage speist in das bestehende Haupt-Fernwärmenetz, so dass alle Bestandskunden im Stadtgebiet und darüber hinaus neu erschlossene Wohngebiete von der CO2-neutralen "grünen" Fernwärme profitieren.

2. Ausbaustufe

In der zweiten Ausbaustufe wird eine Luft-Großwärmewärmepumpe in Kombination mit einem iKWK-System gekoppelt. Durch den Einsatz von Bioerdgas in einem hocheffizienten Blockheizkraftwerk wird der Anteil CO2-neutral erzeugter Fernwärme in Greifswald in den nächsten Jahren schrittweise auf insgesamt über 21% steigen. Dadurch kann insbesondere in den Übergangszeiten Frühjahr/Herbst erneuerbare Umweltwärme für die Wärmeversorgung genutzt werden.

Brennstoffeinsatz mit einem möglichst hohen Wasserstoffanteil

Zudem wird bei bisher konventionell mit Erdgas betriebenen KWK-Anlagen angestrebt, diese Technologien im Fall der Modernisierung bzw. Neuerrichtung zukünftig für den Brennstoffeinsatz mit einem möglichst hohen Wasserstoffanteil vorzubereiten ("Wasserstoff-ready"), so dass eine weitere Steigerung der CO2-neutralen Wärmeerzeugung möglich ist. Diese Maßnahmen, welche bis zum Jahresanfang 2024 realisiert werden, steigern die Attraktivität der Fernwärme gegenüber alternativen individuellen Wärmeversorgungskonzepten im Stadtgebiet erheblich.

Ausgangslage: Viel Sonne und Flächenpotential am Stadtrand

Alte KWK-Förderungen liefen aus und schrittweise erreichen die vorhandenen KWK-Anlagen das technische Lebensende. Für die weitere Wärmeversorgung der Stadt untersuchten die Stadtwerke die Möglichkeiten Erneuerbarer Energien unter Berücksichtigung fördertechnischer Rahmenbedingungen (EEG; KWKG, usw.) zu integrieren. Hierbei zeichnete sich bereits frühzeitig ab, dass Greifswald im Gegensatz zu vielen anderen Städten Deutschlands über zwei entscheidende geographische Standort-Vorteile verfügt. Zum einen zeichnet sich die Region durch eine relativ hohe Anzahl an Sonnenstunden aus, anderseits verfügt der Hauptkraftwerksstandort am Stadtrandgebiet über erhebliches Flächenpotenzial zur Aufstellung von Solarthermie-Modulen sowie die Einspeisemöglichkeit in das Fernwärmenetz. Bezogen auf die Wärmesenke insgesamt des historisch gewachsenen bedeutsamen Fernwärmenetzes ergibt sich somit das bisher größte Solarthermie-Kollektorfeld seiner Art in Deutschland.

Stadtwerke Greifswald
Gützkower Landstraße 19–21, 17489 Greifswald, Mecklenburg-Vorpommern
Telefon: 0800 53-21150

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