Wärmestrategie Fernwärme bis 2035 zu 100% klimaneutral Bereits seit Jahrzehnten wird ein Großteil der Stadt über ein Fernwärmenetz versorgt. Durch die KWK-Anlagen wird sowohl der Strom als auch die im Verbrennungsprozess anfallende Wärme genutzt, sodass der Brennstoffnutzungsgrad im Vergleich zu Kraftwerken ohne Abwärmenutzung deutlich erhöht ist. Allein dadurch werden beträchtliche Mengen an Brennstoff und demzufolge CO2-Emissionen eingespart. In einem kontinuierlichen Prozess arbeiten wir daran, unsere Emissionen zu verringern. So planen wir seit 2017 alle Maßnahmen der Fernwärmeversorgung in der umfassenden „Wärmestrategie“ und befinden uns inzwischen mitten in der Umsetzung. |
Greifswalder Fernwärme-Bündnis Wir machen Zukunft für jede Generation und Greifswald wird bis 2035 zu 100% CO2 frei Im Juni 2023 wurde das „Greifswalder Fernwärme-Bündnis“ ins Leben gerufen. Die Partner und Kunden verpflichten sich in der Wärmeversorgung auf dekarbonisierte Fernwärme der Stadtwerke Greifswald zu setzen. Damit wird der Weg geebnet, um Fernwärme in Greifswald bis 2035 zu 100%Co2-frei zu erzeugen und einen entscheidenden Beitrag zur Klimawende zu leisten. Weitere Kunden sind herzlich willkommen. |
Bedeutung der Fernwärme steigt
Zwischen den Diskussionen um das Heizgesetz und dem Gebäudeenergiegesetz hat Fernwärme in den Städten und Gemeinden immens an Bedeutung gewonnen. Die Stadtwerke Greifswald haben bereits 2018 die Dekarbonisierung der Fernwärme in ihrer Wärmestrategie beschlossen und arbeiten seitdem verantwortungsvoll und gezielt an der kontinuierlichen Verringerung von CO2-Emmissionen mit dem Ziel 100 % klimaneutrale Fernwärme-Versorgung bis 2035. Der Transformationsprozess hin zur klimaneutralen Energieversorgung braucht den gesellschaftlichen Konsens. Und weil die Wärmewende nur gemeinsam zu schaffen ist, versammeln wir alle gesellschaftlichen Kräfte im „Greifswalder Fernwärme-Bündnis“.
Stadtwerke und WVG bekräftigen Fernwärme-Bündnis Zur Gründung des Fernwärme-Bündnis haben Thomas Prauße und Klaus-Peter Adomeit, Geschäftsführer der Wohnungs-und Verwaltungsgesellschaft GmbH (WVG) auf der deutschlandweit bisher größten Solarthermieanlage am Helmshäger Berg das Greifswalder Fernwärmebündnis bekräftigt. Klaus-Peter Adomeit bestätigt „Wir setzen um und gestalten Greifswald klimaneutral. 85 Prozent unseres Wohnungsbestandes wird mit Fernwärme versorgt und ein Drittel des Bestandes wird mit Mieterstrom ausgerüstet. |
Wir bedanken uns für das Vertrauen und begrüßen als Partner:
- Landkreis Vorpommern Greifswald
- Wohnungs-und Verwaltungsgesellschaft GmbH
Kontinuierlich Emissionen verringern
Bereits seit Jahrzehnten wird ein Großteil der Stadt über ein Fernwärmenetz versorgt. Durch die KWK-Anlagen wird sowohl der Strom als auch die im Verbrennungsprozess anfallende Wärme genutzt, sodass der Brennstoffnutzungsgrad im Vergleich zu Kraftwerken ohne Abwärmenutzung deutlich erhöht ist. Allein dadurch werden beträchtliche Mengen an Brennstoff und demzufolge CO2-Emissionen eingespart. In einem kontinuierlichen Prozess arbeiten wir daran, unsere Emissionen zu verringern. So planen wir seit 2017 alle Maßnahmen der Fernwärmeversorgung in der umfassenden „Wärmestrategie“ und befinden uns inzwischen mitten in der Umsetzung.
Seit 2021 steigt der Anteil regenerativ erzeugter Wärme
Bereits 2021 wurde das bestehende Blockheizkraftwerk „Jungfernwiese“ auf den Betrieb mit Biomethan umgestellt. Durch diese Anlage werden seitdem 15 Prozent der Fernwärme klimaneutral erzeugt und so rechnerisch über 5.000 Haushalte in Greifswald mit emissionsfreie Wärme versorgt.
Seit 2022 – das iKWK-System-Sonnenwärme und Solarthermieanlage deckt Wärmebedarf in den Sommermonaten Bereits 2022 entstanden in der 1. Ausbaustufe der Wärmestrategie eine hocheffizienten KWK-Anlage, das BHKW-Süd und das innovative KWK-System-Sonnenwärme. Für das iKWK BHKW-Sonnenwärme haben die Stadtwerke Greifswald eine bislang deutschlandweit größte Solarthermieanlage ihrer Bauart kombiniert. Diese Anlage liefert mit einem jährlichen Ertrag von ca. 8 Millionen Kilowattstunden CO2-freie Wärme für mehr als 1.000 Haushalte und deckt damit den Wärmebedarf während der Sommermonate. Zusätzlich wurde als dritte Komponente ein Elektrokessel (Power-to-Heat) mit einer thermischen Leistung von 5 MW errichtet, um so regionalen Überschussstrom aus Wind und PV-Anlagen in nutzbare Wärme umwandeln zu können. |
Bis 2024 – Wärme wird zu ca. 35 % CO2-frei
2023 erfolgt die Umsetzung der 2. Ausbaustufe der Wärmestrategie. Zur Steigerung der Wärmeeffizienz werden 2 bestehende Gasturbinen gegen ein effizienteres Blockheizkraftwerk ersetzt, welches mit einer Großwärmepumpe kombiniert wird. Mit dem Bau dieses zweiten innovativen KWK -Systems-Boddenluft zählen die Stadtwerke Greifswald deutschlandweit zu den Vorreitern in der Realisierung innovativer KWK-Konzepte. Auch die Großwärmepumpe trägt mit einer jährlichen Wärmeerzeugung von bis zu 8 Millionen Kilowattstunden zur weiteren Dekarbonisierung der Fernwärme bei. Die Wärmepumpe ergänzt dabei optimal die Solarthermieanlage insbesondere in den Übergangszeiten Frühjahr und Herbst, d.h. wenn die solaren Erträge bereits etwas zurückgehen. Der restliche Wärmebedarf kann in dieser Zeit durch das Biomethan-BHKW „Jungfernwiese“ gedeckt werden, sodass die Stadtwerke Greifswald bereits ab 2024 von „Ostern bis Oktober“ klimaneutrale Wärme bereitstellen können.
Parallel dazu wird ein neuer Wärmespeicher errichtet, welcher mit seinem 5.500 m³ umfassenden Speichervolumen dafür sorgt, bei geringem Wärmebedarf die volatile erneuerbare Wärme aufzunehmen und in sonnenarmen Zeiten wieder abzugeben. Der Wärmespeicher bildet damit das Bindeglied zwischen Wärmeerzeugung und Wärmeverbrauch.
Umstellung auf Biomethan im BHKW-Kapaunenstraße
Zur weiteren Minimierung des CO2-Ausstoßes wird ab 2024 die BHKW-Anlage-Kapaunenstraße in der Altstadt ebenso auf den Betrieb mit regionalem Biomethan umgestellt. Somit beträgt der Anteil der erneuerbaren Fernwärmeerzeugung ab 2024 bereits ca. ein Drittel der gesamten Fernwärmeerzeugung.
Darüber hinaus wird 2024 die verbliebene Gasturbine modernisiert und durch eine effizientere Gasturbine ersetzt, welche dann wasserstoff-ready ausgerüstet wird.
Ausblick – Wärmewende mit Wasserstoff
Der Wasserstoff-Hochlauf wird die Energiewelt von morgen nachhaltig verändern. Die Stadtwerke Greifswald sehen hierbei insbesondere für die bei der Wasserstoffproduktion entstehende Abwärme großes Potential zur Nutzung als CO2-freie Fernwärmequelle. Geplant ist, bereits ab 2026 diese entstehende klimaneutrale Abwärme aus Wasserstoff ins Greifswalder Fernwärmenetz zu integrieren und den Anteil bis 2035 schrittweise zu erhöhen.
Darüber hinaus führen die Stadtwerke Greifswald bereits erste Gespräche zur Kooperation mit potentiellen Lieferanten industrieller Abwärme aus der Aufbereitung biogener Pflanzenstoffe. Allein durch diese Abwärme, welche zu 100 % aus erneuerbaren Quellen stammt, könnten rechnerisch bis zu 3.000 Haushalte in Greifswald mit klimaneutraler Wärme versorgt werden.
Gut gerüstet für 100 % Klimaneutralität Mit dem vielfältigen Mix an regenerativen Wärmequellen aus Solarthermie, Großwärmepumpen, Biomethan, Power-to-Heat, Wasserstoff und regenerativer Abwärme sehen sich die Stadtwerke Greifswald gut gerüstet, um die Hansestadt bis 2035 zu 100 % mit klimaneutraler Fernwärme zu versorgen und auf sämtliche Szenarien der voranschreitenden Wärmewende reagieren zu können. Die Stadtwerke Greifswald sehen damit ihre seit 2018 fortschreitende Wärmestrategie zum Ausbau der Fernwärme bei gleichzeitiger Dekarbonisierung als bestätigt und werden an diese weiter anknüpfen – für Mensch, Region und Umwelt. |